Leiter der Ausländerbehörde verspricht
sofortige Freilassung aus der Abschiebehaft – 20 Menschen
demonstrieren in Parchim
Die Ausländerbehörde Parchim hatte
für heute die Abschiebung von Teko Yao Segbedji geplant. Der vor
über 10 Jahren aus Togo geflohene Aktivist war in die „Illegalität“
getrieben worden, nachdem die Ausländerbehörde ihm 2010 eine
Duldung verweigert hatte. Als er die psychische Belastung des Lebens
als Illegalisierter nicht mehr ertrug, stellte er sich der Polizei
und wurde in der JVA Bützow eingesperrt.
Solidarität
Um die Abschiebung zu
verhindern, organisierte die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen eine Kundgebung vor dem Sitz der Ausländerbehörde
im Landratsamt. Unerwartet viele Menschen solidarisierten sich mit
Teko und setzten ein Zeichen gegen die rassistische Abschiebepolitik
Deutschlands. Im Laufe des Montagvormittags beteiligten sich mehr als
20 Menschen aus Hamburg, Parchim und anderen Orten in MV, von der
Karawane, der Alternativen Jugend, der LINKEn und Linksjugend
['solid] an der Kundgebung. Viele PassantInnen nahmen Flyer und
Infomaterial mit, einige unterschrieben Protestbriefe. Rassistische
Pöbeleien oder andere Angriffe blieben erfreulicherweise aus.
Abschiebung gescheitert
Vom Leiter der Ausländerbehörde
erfuhren AktivistInnen, dass die Abschiebung wegen fehlender Papiere
nicht durchführbar sei – nachdem die gleiche Behörde vorher noch
behauptet hatte, man sei „zuversichtlich“ Teko Yao Segbedji heute
noch abschieben zu können. Der Behördenchef kündigte an, Teko
werde noch heute aus der Abschiebehaft entlassen.
Die Kundgebung war ein ermutigendes
Signal für den Kampf gegen Abschiebungen und staatlichen Rassismus.
Weitere Aktionen sind notwendig – zum Beispiel im Rahmen der
Togo-Kampagne der Karawane, die einen vollständigen Abschiebestopp
fordert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen